Die Neue Eltern*bewegung

Stand: 07.04.2019 (Dieser Artikel basiert auf diesem BLOG-Beitrag.)

 

Mit dem Ziel, gleichberechtigte Partner*innenschaften zu leben und unseren Kindern Vorbild zu sein für eine gerechtere Verteilung und angemessenere Wertschätzung von Care-Arbeit, tritt die Neue Eltern*bewegung an, gesellschaftliche Strukturen zu verändern. 

 

Die Neue Eltern*bewegung ist kein Verein und auch keine politische Partei. Sie ist eine Idee und jede*r kann sich ihr anschließen, der/die* die Interpretation der aktuellen Situation und die Ziele der Bewegung teilt oder dazu beitragen möchte, dass diese sich weiterentwickelt. 

 

Die politischen Forderungen der Neuen Eltern*bewegung überschneiden sich mit vielen feministischen Anliegen. Es gibt keinerlei Ambitionen, andere feministische Gruppen zu spalten oder sich klar abzugrenzen. Die Neue Eltern*bewegung möchte vielmehr feministischen Eltern*, die sich mit den Anliegen der Bewegung identifizieren können, einen Namen geben, mit dem sie für das gemeinsame Ziel eintreten können:

Gleichberechtigte Partner*innenschaften leben und unseren Kindern Vorbild sein für eine gerechtere Verteilung und eine angemessenere Wertschätzung von Care-Arbeit. 

Die Forderungen zielen darauf ab, dass Frauen* und Männer* bzw. Partner*innen Care-Arbeit partnerschaftlich teilen können, so dass unsere Kinder eine Welt erleben, in der Mütter* und Väter* frei von Rollenklischees und -erwartungen Entscheidungen für ihr Leben treffen können.

  • So kann eine Gesellschaft und überwunden werden, in der Frauen* und Mädchen* theoretisch alles dürfen, die Realität aber so aussieht, dass der überwiegende Teil der Care-Arbeit unentgeltlich von ihnen geleistet wird.
  • So kann ein Sozialstaat überwunden werden, der an so vielen Stellen darauf baut, dass Frauen* gratis Sorge-Arbeit übernehmen.
  • So kann eine gerechtere Welt für Menschen aller Geschlechter entstehen, die sich frei und individuell entfalten können. 

6 Forderungen

1. Abschaffung des Ehegatten-Splittings

--> Das Gesetz diskriminiert Frauen* und schafft Anreize, die der Gleichberechtigung in Partner*innenschaften entgegenstehen.

 

2. Einführung eines Entgeltgleichheitsdurchsetzungsgesetzes

--> Das Entgelttransparenzgesetz und die gesetzlich verankerte gleiche Bezahlung für Frauen* und Männer* ist in der aktuellen Form nicht ausreichend. Nur wenn beide gleich verdienen, entfällt der finanzielle Anreiz für Familien, Erwerbsarbeit auf den Partner* und Care-Arbeit auf die Partnerin* zu verteilen. 

 

3. Einführung einer verbindlichen Frauen*-Quote für Vorstände, Aufsichtsräte und politische Ämter

--> Freiwillige Quoten haben zu wenig Effekt. Ohne gesetzliche Vorgaben sind männlich dominierte Bereiche schwer aufzubrechen. 

 

4. Bessere Entlohnung von Care-Arbeit

--> Erst wenn Care-Arbeit und Care-Berufe auch finanziell besser anerkannt werden, ist Gleichberechtigung möglich.

 

5. Care-Arbeit besser absichern

--> Alleinerziehende, Eltern und pflegende Angehörige müssen so unterstützt werden, dass durch die Übernahme von Care-Arbeit für einen gewissen Zeitraum keine Risiken für Berufstätigkeit und Rente entstehen.

 

6. Einführung eines Eltern*schutzgesetzes 

--> Eltern*schutz soll über den Mutter*schutz und die Eltern*zeit hinaus gelten: Anrecht auf Meeting-Zeiten innerhalb von 10 und 15 Uhr, zusätzliche Krankheitstage und Home-Office-Optionen für Eltern*, Anrecht auf beruflichen Wiedereinstieg in Teilzeit.

Diese Forderungen sind weder abschließend noch unveränderlich, sondern ein Entwurf. Ich sitze hier in meinem Wohnzimmer und überlege, was die Stellschrauben sind. Was denkst du? Ist das zu reformistisch? Macht so was nur als intersektionaler Zusammenschluss wie der Frauenstreik Sinn?  Kommentiere im Blog.